Artikel: Stop & Go auch in der U-Bahn[ Film ]
01.10.2009  |   Klicks: 4112   |   Kommentare: 1   |   Autor: pdmax
Stop & Go auch in der U-Bahn
Ein Remake eines 70er-Jahre-Streifen läuft 2009 zum zweiten Mal an - besser macht es das nicht.
Das heute viele Filme Remakes mehr oder minder populärer Klassiker sind, ist zwsr keine Überraschung, wird an der ein oder anderen Stelle aber gerne mal übersehen.

So auch bei dem aktuellen Film "Entführung der Pelham 123" - dessen originaler Vorgänger stammt aus dem Jahre 1974.
Die Geschichte lässt sich relativ knapp zusammenfassen: Walter Garber (Denzel Washingtom) hat sein komplettes Berufsleben bisher bei der New Yorker Metro verbracht und es dort vom Gleisarbeiter zum Fahrdienststellenleiter gebracht.
Das scheinbare Ende seiner Karriere besiegeln nun Korruptionsvorwürfe, weswegen Garber gerade niederen Dienst am Kontrollpult schiebt.

Auch an dem Tag, an dem Ryder (John Travolta) die Linie "Pelham 123" am frühen Nachmittag in seine Gewalt bringt und ab diesem Moment 19 Geiseln sein Eigen nennt.
Es ist nun die Aufgabe und vielleicht das Schicksal Walter Garbers, zunächst den Mittler zwischen den Kidnappern und den Entscheidern zu spielen und dann selbst tatkräfitg in die Geschehnisse dieses langen Tages eingebunden zu werden - ein langer Tag mit ungewissem Ausgang, für alle Beteiligten.

Zweifelsfrei - die Besetzung liest sich durchaus gut: neben den Superstars Travolta und Washington spielt der spätestens seit der Transformers-Reihe für Stimme und Mimik bekannte John Turturro den Einsatzleiter des Sonderkommandos souverän.

Dass der Film ausgerechnet eine U-Bahn-Thematik aufgreift, steht sinnbildlich für das alles überpsannende Problem, an dem der Film krankt.
Wie bei einer Fahrt in einer echten U-Bahn ist es auch hier das dauernde Anfahren und kurzzeitig später wieder Stoppen, das den gern gesehenen Handlungsfluss gut gemachter Filme abhanden kommen lässt.

Man wird das Gefühl nicht los, Regisseur Tony Scott (Deja Vu, Man on Fire) kann sich nicht richtig entscheiden, welche Art Film er hier abliefern will. Daraus entsteht dann eine seltsame Hybridform, die zwar die vielfältigen Möglichkeiten des Plots erahnen lässt, aber keinem Strang wirklich ambitioniert in die Tiefe der Materie folgt.

Wilde Action-Elemente wechseln sich nahezu staccato mit dramenähnlichen Sequenzen ab, dazwischen immer das kurze Aufblitzen einer Story, die mit ein wenig mehr Liebe und Fantasie zu einer wirklich fesselnden Geschichte geworden wäre.

Die Korruptionsvorwürfe, der persönliche Background Ryders, deren Verhältnis, das Terrorismus-Markt-Thema, all das wäre eine nähere Betrachtung wert gewesen, doch auf all das verzichtet Scott, vielleicht weil dem Film auch so schon die Zeit davonläuft, was erklären würde, weshalb das Ende mehr als überfallsartig kommt und die Lichter im Kinosall erglimmen.

Sicherlich kein Meilenstein der Filmgeschichte, auch nicht im zweiten Anlauf 2009.

Weitere Infos auf www.kinos-in-mannheim.de
 

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1 Kommentare zu diesem Artikel
01.10.09, 16:15 Uhr #1 von UnderdogXXX
Da ich nicht annehme der Rezensent hat sich mit der Materie des Ursprungsmaterial befasst hier eine kurze Filmkritik

"Die Todesfahrt der Pelham 123" aus dem Jahr 1974 ist einer der spannenderen Film aus der Reihe der New Yoker Polzeifiolme aus dieser Zeit. Die Handlung ist schnell zusammengefasst, es geht um die Entführung einer U-Bahn mit Geiselnahme. Die Story wird sowohl aus seiten der Polizei und der U-Bahn Überwachung wie aus Seiten der Geiselnehmer gezeigt. Neben einer großartigen Cast wie Walther Matthau (in seiner ersten Rolle nach einer Reihe von Komödien, mit denen er bekannt wurde) und Jerry Stiller (Vater von Ben Stiller) überzeugt der Film nach mehr als 35 Jahren durch ausgezeichnete Dialoge und realitische Gewaltdarstellung und nicht zuletzt einer gehörigen Portion Witz, ohne komplett in den Klamauk abzudriften.

Kein Meilenstein der Kinogeschichte, aber auch heute noch beste gute weil liebevoll gemachte Unterhaltung, die mit einem eigenen Charme komplett zu überzeugen weiß.
Wer auf Päng-Puff-To-fast-to-furious-Explosionen steht wird enttäuscht, Fans der Genre Polizei- und Entführungsfilm werden angetan sein.
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