Artikel: Minimalistisch gefeiert - Reduktion von Komplexität[ Events ]
25.10.2009  |   Klicks: 2918   |   Kommentare: 3   |   Autor: pdmax
Minimalistisch gefeiert - Reduktion von Komplexität
Ein freier Freitag Abend, und die Frage, was geht? House-Chic hier, Club-Action da - da gibts doch sicher auch noch was anderes. Ein Rückblick.
Das Wohnheimfeten keine so ganz gewöhnlichen Feten sind, die man auch nur irgendwie mit dem normalen Party- und Cluballtag vergleichen kann, ist wohl unumstritten.
Doch Wohnheimfete ist nicht gleich Wohnheimfete.

Als Mannheimer Student fallen einem als Platzhirsche dieses Genres sicher sofort zwei (vielleicht drei) Ausgaben ein. Die letzte Woche über die Bühne gegangene ADH-Fete ist Kult, und kommende Woche wird der Ulmenweg wieder Kopf stehen.
Beiden Feten ist gemein, dass die auf einen Massenansturm infrastrukturell einigermaßen gut vorbereitet sind und die lokalen Gegebenheiten eine Party begünstigen.

Doch es gibt ja auch noch andere Wohnheime - kleinere Wohnheime...
Am Freitag lud nun das Partytutorium des Wohnheims Speyerer Straße direkt hinter dem Neckarauer Übergang zu seiner Fete ein - einer Fete, die erfreulicherweise eins beweist: eine gute Party kann zwar durch chices Interieur aus Madagaskar, B-Promis in den Lounges, eine Riesenlightshow oder den credibilsten DJ zum großen Event werden, es geht aber auch ohne all das.

Das Wohnheim ist eigentlich denkbar schlecht ausgestattet, um dort eine Party mit mehr als 15 Menschen zu feiern. Die Partyzone war der Keller, und wenn man es erst einmal geschafft hatte, sich den Weg über den verstopften Zugang in das Geschehen "down under" zu bahnen, erwartete einen ein Partyareal mit einer Deckenhöhe von vielleicht 2,10 Metern - ein Keller eben.
Licht - überbewertet, spartanisch ausgehängte Zettel wiesen einem den Weg zu den einznelnen Hotspots: Cocktailbar, Hauptbar, Tanzfläche und Garderobe - Garderobe? Super, erstmal dahin. Unbewacht, klar, und man wird den Verdacht nicht los, dass die Heimbewohner mittags gebeten wurden, ihre klamme Wäsche von den Leinen zu nehmen, damit das Partyvolk dem Klimazonenwechsel von draußen nach drinnen durch Ablegen der Jacken entgegenwirken konnte.
Die Tanzfläche war ein kleiner, schwer zugänglicher Kellerraum, der sonst gefühlt Fahrräder beherbergt, die dort installierten Boxen ächzten schwer unter der Last, die ihnen der DJ mit auf den Weg gab, sichtlich bemüht der Technik den finalen Gnadenschuss zu ersparen - das musikalische Programm mit einem Fokus auf sozial- und massenverträgliche House- und RnB-Musik war einwandfrei und durchweg gut tanzbar.
Zu einer richtig guten Wohnheimfete gehört nach Meinung vieler ein Kickertisch, und den hat auch die Speyerer Straße zu bieten, so das dieser zu einem Treffpunkt maskuliner Hahnenkämpfe wurde, wie es eben sein sollte.

Doch der eigentliche Kracher dieser Fete sind die Konitionen: Eintritt frei, Getränke laut Plakat konkurrenzlos günstig. Das ließ auf dem Hinweg Schlimmes befürchten, zu oft hatte Fürst Rachmaninov, ein in Getränkeflaschen abgefülltes Frostschutzmittel den Folgetag vollends ruiniert - und wer schamlos Longdrinks mit 2,50 € ausruft, dem unterstellt man vorweg gerne das Sparen am falschen Ende.

Doch meilenweit gewehlt: auf dem beschwerlichen Weg zur Bar sieht man mit jedem Meter immer mehr liebgewonnene, alte Bekannte: Havana Club Rum - top, Wodka Gorbatschow - ok, Bacardi Razz - bitte was, im Wohnheim? Und das Ganze dann noch serviert mit Eis (!!!) in 0,3-Bechern - ein wirklicher Traum an einem Freitag Abend.
Für die Biertrinker gab es unter anderem Becks für 1,50 € - alle Shots (unter anderem Absolut Wodka) für 1,- €.

So lässt es sich wahrlich leben.
Die Erkenntnis dieses Abends: was man wirklich zum Feiern braucht, ist eine homogene Menge cooler Menschen, faire und gute Drinks und von irgendwoher passende Musik - thats it - Party ist was Ihr draus macht.

STUDI PARTY im Wohnheim Speyerer Straße - minimalistisch-puristisches Feiern ohne Furz und Feuerzeug.

Link zur Galerie:
http://mannheim.schneckenhof.de/Galerie?galery=200 9-10-23-STUDI_PART-Wohnanla
 

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3 Kommentare zu diesem Artikel
25.10.09, 12:20 Uhr #1 von Don-Duracell
Und wenn das nächste Mal die volltrunkenen Gäste nicht laut grölend ab 2 Uhr in der Früh Richtung Straßenbahn ziehen freuen sich auch Anwohner wie meine Wenigkeit welche Samstag morgens arbeiten müssen.
Dieser Eintrag wurde 1 mal editiert, zuletzt 25.10.09, 12:20 Uhr
25.10.09, 13:54 Uhr #2 von Mister_Crac
Keine schlechte Party, nur halt generell sehr männerlastig dort. Wobei es diesmal eigentlich ging fand ich. Ach ja und das Soundsystem klingt immer so als ob es hart am Anschlag betrieben wird
Oh, und der Long Island Ice Tea hat leider überhaupt nichts getaugt. Wobei die meisten Cocktails schon taugen, aber LIIT fertig aus der Flasche vorgemixt und nochmal irgend nen Fusel drüber? Nee danke.
Dieser Eintrag wurde 2 mal editiert, zuletzt 25.10.09, 13:54 Uhr
30.10.09, 14:48 Uhr #3 von IceCube84
@Mister

Bei dem LIIT musste ein Kompromiss gemacht werden, da wir nicht wussten, ob das Getränk läuft oder ob wir auf den vielen Sonderspirituosen etc. (die wir für sonstige Cocktails nicht verwenden können) sitzen bleiben. Daher gabs ne Fertigmischung, welche aber keinesfalls aus dem Discounter, sondern vielmehr aus ner teueren Destille stammt.
Fazit: LIIT war restlos ausverkauft!! --> Daher wird der Cocktail in unser Sortiment aufgenommen und wie alle anderen Drinks frisch zubereitet

Ansonsten Danke für die Party! Trotz unserer eher ungünstigen Räumlichkeiten versuchen wir unseren Gästen soviel wie möglich zu bieten (das wohl umfangreichste und hochwertigste Getränkesortiment der Wohnheime, gepaart mit größeren Bechern, Eis und Dauerniedrigstpreisen ).

In jedem Falle freuen wir uns schon auf nächstes Jahr!

--> Sollten Getränkewünsche bestehen, immer gerne an mich senden!
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