Vergangene Woche Dienstag Abend, kurz vor 18.00 Uhr am Mannheimer Carl-Benz-Stadion - ein reges Treiben.
Die Tennis-Ikone und vielleicht etwas gelangweilte deutsche Institution Boris Becker und Box-Champ Wladimir Klitschko hatten zum Promi-Kick geladen, und eine wirklich nennenswerte Anzahl bekannter Persönlichkeiten fand den Weg in das Mannheimer Carl-Benz-Stadion, dass so prominente Namen sonst eher selten zu Gesicht bekommt.

Mit dabei unter anderem eine Reihe prominenter Ex-Fussballer: Fredi Bobic (nach wie vor kein Knipser), Thomas Helmer (hatte wohl vom DSF frei bekommen), Guido Buchwald, Maurizio Gaudino (mit dem Auto da), Icke Hässler, Birgit Prinz, Jörn Andersen, Jürgen Kohler (zu Besuch in der alten Heimat) und Super-Mario Basler (lauffreudig wie eh und je).

Das Spiel war ein munteres Gekicke, dass mehr Qualität besaß, als man hätte befürchten können, was vor allem daran lag, dass die Nichtfussballer wie Handballer Kretzschmar und Burn-Out-Ski-Springer-Flieger Sven Hannawald sehr gute Fussballer sind und Udo Lattek die Schuhe nicht selbst schnürte. Da konnte dann selbst der rothaarige Privatfernsehen-Komiker Pit Klocke dass sportliche Niveau nicht mehr zu Grabe tragen.

Bei wirklich eisigen Temperaturen gab es für die in überschaubaren Mengen anwesenden Zuschauer ein munteres Spiel mit vielen Torraumszenen zu sehen, insgesamt knapp unter 6.000 Menschen bevölkerten das Stadion nahe dem Luisenpark - wirkliches Gedränge sieht anders aus.

Kritik muss man auch bei einer wohltätigen Veranstaltung üben dürfen, und damit ist noch nicht mal das Vollplayback der No Angels in der Halbzeitpause gemeint: wer derart prominent und aggresiv einen Charity-Kick mit den Protagonisten Becker und Klitschko in der Öffentlichkeit bewirbt, der sollte sich im Klaren darüber sein, dass die Besucher im Stadion davon ausgehen, dass sich Klitschko und Becker auch selbst die Schuhe schnüren. Möglich das beide aus guten Gründen am Rasenschach nicht teilnahmen, aber ein wenig mehr Transparenz hätte da nicht geschadet.

Wie das Spiel letzten Endes ausgegangen ist, keine Ahnung, in Erinnerung blieb eigentlich nur, dass Coca-Cola jedes Tor präsentierte - Prost.

Doch genug des Zynismus, denn im Gegensatz zu vielen anderen werbeverseuchten Veranstaltungen gab es an diesem Tag nämlich einen wirklichen, nicht sportlichen Gewinner: die Kinder, denen der Erlös und die Spenden der Laureus Stiftung zu Gute kommen.

Schön dass sich dafür Prominente auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt die Schuhe schnüren.