Seinen Ursprung hat die erfolgreiche Konzertreihe im Café Central in Weinheim. Vor 15 Jahren bekamen junge Talente hier zum ersten Mal die Chance ihr musikalisches Können unter Beweis zu stellen. „Mir geht es vor allem um die besten Bands, die in den besten Clubs spielen können“, so der Veranstalter des Festivals Timo Kumpf. Sein Wunsch geht in Erfüllung als die Halle 02 auf das Festival aufmerksam wird. Heute spielen die Bands in den angesagtesten Clubs Mannheims und Heidelbergs.

Am Samstag geben die vermeintlich neuen Sterne der Musikszene in der Alten Feuerwache ihr Können zum Besten.
Dabei sind unter anderem Spitchild. Power Poser Porn Piano nennen sie ihre heftige Rockmusik und niemandem wird bei ihren Auftritten eine gewisse Selbstironie entgehen.
Es geht aber auch noch heftiger. Die Band My Sacrifice aus dem Odenwald will mit metallastigen Hardcore überzeugen. Neben der dritten Band des Abends den Pennyfly Suitcases, die mit Progressive Rock aufwarten, sorgt die Viernheimer Band Offline immerhin für etwas Hip-Hop, indem sie Rock- und Rap-Parts zu einem eigenen Stilmix vereint.
Ja, es lässt sich nicht abstreiten, bis jetzt vermittelt das Festival ein sehr rockmäßig geprägtes Bild. „Viele denken, dass bei solchen Veranstaltungen nur harte Rockmusik gespielt wird, doch das stimmt nicht“, so Kumpf.
Freuen würde er sich über eine gesunde Mischung aus Rock, Punk, Reggae, Pop und Hip-Hop. „Bei uns steht die Qualität der Band im Mittelpunkt“, betont der Veranstalter. Oft sei die bei den härteren Jungs eben besser.
Oft. Nicht immer. Denn letztes Jahr war es die Reggaeband Soundition, die von der dreiköpfigen Jury und dem Publikum zum Sieger gekürt wurde. Das damalige Finale im April, mit 800 Zuschauern war für Kumpf einer der größten Erfolge.

Doch nicht nur die Erstplatzierten, auch die anderen Teilnehmer können stolz sein, denn bei der Vorauswahl aus 100 Bewerbern wurden nur 16 ausgewählt, die auftreten dürfen. Da man nicht auf eine bestimmte Musikrichtung setzt „gibt es prinzipiell keine Beschränkung“ wer mitmachen darf, nur nicht älter als 25 sollte man sein.
Konkurrieren mit der Popakademie müsse man nicht. „Wir legen den Fokus auf die Region.“
Was aber nicht heißt, dass die Künstler weniger erfolgreich sind. Die Band Bakushan kam beim Newcomer Festival zwar nicht ins Finale, rockt aber mittlerweile mit Jennifer Rostock weitaus größere Hallen als die Alte Feuerwache.

Bei insgesamt 2000 Euro Preisgeld werden die Künstler genügend Motivation haben, das Publikum zu begeistern. Doch letztendlich geht es um die Musik und bei nur 4 Euro Eintritt hoffen die Veranstalter auf mehr Besucher als bei der Entscheidung kurz vor Weihnachten. „Da war es vielleicht einfach nur zu kalt“, lacht Kumpf. Oder eine zu besinnliche Zeit für guten Rock. Die sollte ja nun vorbei sein und die 3. Vorrunde kann beginnen.

Gerockt wird am Samstag, den 09.01.2010 in der Alten Feuerwache von 21:00 bis 00:00 Uhr.