Mannheim hat sich im Delta bereits als feste Partygröße etablieren können. Auch in gastronomischer Hinsicht ist die Stadt beliebtes Ziel für Menschen aus der ganzen Region. Gerade die vielfältige Kneipen- und Restaurantlandschaft bietet ein abwechslungsreiches Flair und kulinarische Highlights. Damit beim nächsten Trip in die Gastronomielandschaft kein unerwünschter Zigarettenrauch den Appetit oder gar verdorbenes Essen den Magen verdirbt, gibt es glücklicherweise auch in Mannheim unangekündigte Gastronomie-Kontrollen, die den Lokalbetreibern auf den Zahn fühlen.
So konnten vergangenen Mittwoch in zahlreichen durchforsteten Kneipen kleinere Delikte wie fehlerhafte Preisangaben oder eine unzureichende Anbringung des Jugendschutzgesetzes festgestellt werden. Neben diesen nicht sonderlich auffälligen Verstößen konnte jedoch in sieben Fällen ein Nichteinhalten des Landesnichtraucherschutzgesetzes aufgedeckt werden. Solche Verstöße können die Etablissements teuer zu stehen kommen: sollte durch Nachkontrollen festgestellt werden, dass das Gesetz weiterhin vernachlässigt wird, kommen Bußgelder von bis zu 2.500 Euro, in Wiederholungsfällen bis zu 5.000 Euro auf die Betreiber zu.
Was die Lebensmittelüberwachung angeht, gerieten vier der 21 untersuchten Lokale in das Visier der Ermittler. So konnten hygienerechtliche Verstöße festgestellt werden, welche in drei der vier Fälle geringfügig waren. In einem Lokal jedoch wurde falsch gelagertes und somit ungenießbar gewordenes Hackfleisch entdeckt und musste noch im Beisein der Kontrolleure vernichtet werden. Gammelfleisch lässt grüßen. Auch Sozialleistungsbetrug wird geahndet. In 14 Fällen besteht der konkrete Verdacht, auf ein solches Vergehen gestoßen zu sein.
Wer sich in der Innenstadt aufhält, wird Mühe haben, nicht an einem Wettbüro oder an einer Spielhalle vorbeizukommen. Doch leider gibt es auch in der Gastronomiebranche zahlreiche schwarze Schafe, die illegales Glücksspiel betreiben. Auch in diesem Bereich waren die eingesetzten Kontrolleure bei der Razzia vergangenen Mittwoch erfolgreich. In acht Fällen wurden illegale Wettannahmen festgestellt, sowie 28 illegal betriebene Spielautomaten identifiziert. Um illegales Glücksspiel und die daraus resultierende Gefahr der Spielsucht zu bekämpfen, schnüffelten die Beamtinnen und Beamten sehr gründlich und konnten sogar einen Automaten in der Herrentoilette eines Wettbüros ausfindig machen.
Der für Sicherheit und Ordnung zuständige Erste Bürgermeister Christian Specht betont die Wichtigkeit solcher Kontrollen und gibt an, auch weiterhin den Überwachungsdruck konsequent aufrecht zu erhalten. Mannheim kann als Ausgehstadt langfristig nur punkten, wenn auch die Qualität unserer Gastronomie stimmt. Wo er Recht hat, hat er Recht.
Damit Mannheim als Ausgehtipp attraktiv bleibt und man sich bedenkenlos in der Kneipen- und Restaurantszene bewegen kann, sollte es auch weiterhin viele unangekündigte Kontrollen geben, die eventuell das ein oder andere schwarze Schaf aufdecken können.
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