Artikel: Neuigkeiten im Streit um die Untere Straße | Einführung der „Nummer gegen Kneipenkummer“[ Stadtleben ]
15.04.2010  |   Klicks: 3002   |   Kommentare: 8   |   Autor: shakkaRina
Neuigkeiten im Streit um die Untere Straße | Einführung der „Nummer gegen Kneipenkummer“
Der Streit um die Untere Straße in Heidelberg geht weiter. Nun richtet die Stadt ein Beschwerdetelefon für lärmgeplagte Anwohner ein.
„Bei Lärm aus Kneipen und Geschrei: Wähle fünf acht und fünf Mal zwei“. Mit diesem ernstgemeinten Spruch wirbt die Stadt Heidelberg für ihr neu eingerichtetes Beschwerdetelefon. An- und Bewohner der Stadt Heidelberg werden aufgefordert, bei Ruhestörung durch Kneipenlärm und alkoholisierte Feierwütige, umgehend ans Telefon zu greifen, um die Übeltäter auf frischer Tat überführen und bestrafen zu können.

Das Beschwerdetelefon ist ein Kooperationsprojekt der Stadt und der Polizeidirektion Heidelberg. Daher werden die Anrufe tagsüber von Mitarbeitern des Bürgeramts und nachts von Polizisten in der Lagezentrale entgegengenommen. Neben dieser Sofort-Maßnahme wird durch die statistische Erfassung der Anrufe die langfristige „Entwicklung der Problematik“ beobachtet.

Die Einführung der 24-Stunden Nörgel-Nummer ist ein Punkt aus dem kreativen „37-Punkte Maßnahmen-Katalog“. Diesen haben die Akteure des Runden Tisches „Pro Altstadt“ zur Lösung der Probleme in der Heidelberger Altstadt erarbeitet, um unerwünschten Lärm und ausschweifende Exzesse in der Unteren Straße zu unterbinden.

Unter anderem beinhaltet der Katalog Sperrzeitenverlängerungen und Musikverbote für „unkooperative“ Wirte, Mengenrabattverbote für Alkohol, Einwirkung auf Vermieter und Wirte, um möglichst hochwertige Gastronomiebetriebe in der Straße anzusiedeln, Meldung von alkoholisierten Menschen an die Führerscheinstelle, Alkoholverbot in Bussen, Bahnen und unter freiem Himmel, allgemeine Reduktion der Veranstaltungen, eine hellere Straßenbeleuchtung ab 24 Uhr und viele andere mögliche Vorkehrungen.

Wer beim Betrachten der Maßnahmen das Gefühl hat, dass die Stadt aus einer Mücke einen Elefanten macht, ist nicht allein. Es gibt viele Gegegner und Skeptiker, die online Unterschriften gegen die Durchsetzung des Maßnahmen-Katalogs sammeln.
Ihrer Meinung nach, unterscheidet ein gesundes Nachtleben eine Stadt von einem Dorf. Die Untere Straße trägt zum Flair von Heidelberg bei und macht die Stadt dadurch für junge Menschen attraktiv. Außerdem wehren sie sich vehement gegen die „Kriminalisierung“ von Alkoholverzehr auf der Straße.

Es ist jedem selbst überlassen, den Konflikt zu bewerten und entweder die „58-22222“ zu wählen oder seine Unterschrift unter http://www.petitiononline.com/heidi10/petition.htm l gegen weitere Maßnahmen abzugeben.
 
8 Kommentare zu diesem Artikel
15.04.10, 11:41 Uhr #1 von Smoky
Also, sofort unterschreiben, um noch weitere unvergessliche Kneipentouren in HD zu erleben
15.04.10, 12:27 Uhr #2 von DatNettchen
15.04.10, 13:30 Uhr #3 von rotznase
wer da hinzieht soll sich nicht über den lärm beschweren
15.04.10, 21:44 Uhr #4 von Celedyr
Alles Polemik von den Bewohnern und der Stadt!
Ich finde es schade, dass hier nicht beide Seiten angehört werden und sich dann für einen vernünftigen Konsens entschieden wird!
16.04.10, 15:42 Uhr #5 von MixMissy
Es reicht wir protestieren. sie nehmen uns erst den alk und dann die feierei. BÄHHHHHHHH so ein shit ich kotz jetzt extra noch mehr in die unterestraße
17.04.10, 20:22 Uhr #6 von Lynda
Leider haben beide Seiten irgendwie Grund zur Aufregung: die Untere Strasse ist Kult, das Bierchen vor der Kneipe, das Ziehen von Kneipe zu Kneipe, Musik und Tanzen - das alles einzuschränken wäre wahnsinnig schade.

Auf der anderen Seite wohnen dort (und umdrum) nun mal Leute - und Kotze und Pisse in den Türen und Scherben überall ist nun mal mit der Zeit echt ätzend! Diese schon bestehenden Regeln gegen Randalieren, Rumkotzen und -pissen sollten einfach besser eingehalten und kontrolliert werden!
Dieser Eintrag wurde 1 mal editiert, zuletzt 17.04.10, 20:22 Uhr
17.04.10, 21:25 Uhr #7 von BerniB
"Meldung von alkoholisierten Menschen an die Führerscheinstelle"

Versteh ich ohne den Kontext nicht so ganz. Was genau verbirgt sich denn da dahinter?

Hat die Polizei etwa das Recht, jemanden "auf Alkohol" zu kontrollieren (Sie dürfen ja nicht einfach so mal jeden Passanten blasen lassen) und das dann weiterzumelden? Und wenn ja, kann die Führerscheinstelle jemandem den Führerschein entziehen, nur weil er mal als Fußgänger besoffen war?
18.04.10, 12:37 Uhr #8 von shakkaRina
so wie ich das verstanden habe, kann die Polizei das vor allem bei Jugentlichen machen. Die, die mehrmals stark auffallen (die wahrscheinlich offensichtlich alkoholisiert sind) können in der Führerscheinstelle vorgemerkt werden, die gelten dann als unverantwortlich oder so. Ist wirklich ne Frechheit. Das eine hat ja nicht unbedingt was mir dem anderen zu tun.
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