Warum bekam die gestrige Party der Fachschaften Geschichte und Split, (also Sprach- & Literaturwissenschaften), das beste Voting der letzten 15 Wochen und warum erhält man auf die Frage, wie die Party gestern denn für einzelne so gewesen sei, keine einzige negative Resonanz?
Ganz einfach: Weil Erfolg meistens aus einer größeren Summe von Kleinigkeiten erfolgt.

Da es immer der einfachere Weg ist, schlechtes zu kritisieren, sollte nach dem Bericht von letzter Woche auch einmal eine Fachschaft, die positiv auffällt, die verdienten Lorbeeren dafür ernten.
Lange darauf warten musste man nicht, denn die Chance dazu wurde gestern genutzt.

Eine Basis für eine gute Party sollte gelegt sein, wenn man das bietet, was die Leute gewohnt sind und zu Recht erwarten: Das wäre auf dem Schneckenhof eine ausreichende Anzahl von Ständen mit einer gewissen Auswahl an Getränken, sowie angemessenen Preisen und möglichst kurzen Wartezeiten. Das wären des Weiteren Essensstände, meist repräsentiert duch den Crepemann und den Pommes- bzw. Würstchenwagen und eventuell Begrüßungsshots.
So weit, so gut.
Aber was machte die Party gestern denn jetzt wirklich gut?

Zum Einen hat sich das Organisationsteam viel Mühe gegeben: So ist für die Rubriken „Specials“ und „Dekoration“ die Lounge-Zone zu nennen. Hier gab es in einem schön ausgeleuchteten Bereich Liegen, ein Planschbecken und Gummiboote, welche zum relaxen einladen sollten. Hier wurden auch verschiedene Getränke wie selbst gemachter Gummibärchensaft und Sekt-Kirsch verkauft. Sehr beliebt war auch die angekündigte Sangria Happy Hour ab 20 Uhr mit Eimersaufen im Ballermannstil.
Schön, dass so auch mal der linke Eingangsbereich des Schneckenhofs auf eine nette Art und Weise genutzt wurde…

Als DJs waren PD Max und T-Time engagiert, deren Stil man zwar vielleicht als regelmäßiger Schneckenhofgänger kennen mag, wobei die beiden dafür allerdings am besten wissen, was die Mehrheit derer gerne hören möchte. Die Musikauswahl war wohl gestern nach Veranstalterwünschen etwas rockiger als sonst.
Die allgemein gute Stimmung auf der Party war aber nicht zuletzt den beiden zu verdanken und Max personalisiert die Party auch stets ein wenig durch eine Art Moderatorfunktion und kleine Ansagen.
Man hört außerdem, dass diese Woche auch nicht an der technischen Ausstattung gespart worden sein soll, was doch auch definitiv die falsche Stelle dafür darstellt.

Was ein wenig verwunderlich scheint, ist, dass der Vorverkauf in den letzten Wochen zwar immer besser organisiert und häufiger angeboten, die Schlange davor allerdings zunehmend kleiner wird. Dafür wurden dann gestern Abend Karten für 15 bis 25 Euro auf dem Schwarzmarkt angeboten und wohl teilweise auch gekauft(!). Dies stellt auch einen Kritikpunkt dar, denn es war wohl im Vorfeld den wenigsten klar, ob und wann eine Abendkasse angeboten werden würde. (Ja, es gab sie, wonach die Party fast ausverkauft war).

Insgesamt merkt man, dass man den Aussagen des Organisationsteams Glauben schenken kann, die Orga für die Party sei Hand in Hand gegangen. Erwähnt werden soll auch, dass die Helfer die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten wie Security und externen Veranstaltern hervorheben möchten, was doch nach der Party schöner zu lesen ist, als vollmundige Vorankündigungen auf Partyflyern anderer Fachschaften, hinter denen dann nichts steht.

Das Partymotto „Das Ente der Welt“ war übrigens nicht durch den Ententanz begründet, der auch gespielt wurde, sondern ist eine Anspielung auf die Zukunft der Philosophischen Fakultät der Uni Mannheim, die in absehbarer Zeit aufgelöst werden soll. Die offizielle Pressemitteilung hierzu kann man seit dem 14. September, passenderweise pünktlich zur Party, auf der Homepage der Uni nachlesen. Der nette Begriff dafür lautet „Profilbildung“. Im selben Zusammenhang wird in diesem Artikel übrigens auch gelobt, dass sich Mannheimer Historiker nur noch auf die Wirtschaftsgeschichte konzentrieren.

Aber zurück zur Party, wäre das Fazit also: Gut ist es dann, wenn es nichts zu meckern gibt.
Und da dies zuzutreffen scheint, bleibt nur zu hoffen, dass ihr einen der letzten warmen Sommerabende auf einer der wirklich guten Schneckenhofpartys auch angemessen genutzt habt.