Heutzutage bedeutet ein Kinobesuch oft mehr als Popcorn essend einen Film auf der Großleinwand zu bestaunen. Die Atmosphäre, der Flair, das Besondere lockt die Zuschauer in die Kinos, daher lassen sich immer mehr Veranstalter etwas Außergewöhnliches einfallen, um den Kinoabend zu einem besonderen Erlebnis zu machen. Demenstprechend ließ sich die Kinokooperation Atlantis-Odeon zum Start des Films True Grit ein Rahmenprogramm einfallen. Passend zum Thema Western spielte die Band
Me And The Devil Blues, Folk und Country. Im Anzug mit Hut und Kravatte versprühte das Duo im Café Odeon Saloonatmosphäre. Die zwei Gitarristen starteten den Abend mit dem Stück, das auch der Namensgeber für ihre Band ist, somit "Me And The Devil" von Robert Johnson. Doch nicht nur Bluesklänge gab es am Abend mit Elizabeth Cottons "Freight Train" wagte man sich auch in die Folkecke vor. Mit gleich zwei Songs von Country Größe Johnny Cash "I Hung My Head" und "Devils Right Hand" rundete das Set an Songs stimmig ab, so dass man sich in den Westen der USA versetzt fühlen konnte. Erst der Blick aus dem Fenster holt einen zurück, wenn in den Mannheimer Quadraten Sofas mit Einkaufswägen transportiert werden. Insgesamt neun Songs gaben die zwei Jungs zum Besten, die einen hervorragend auf den Film der Coen Brüder einstimmten.
Mit
True Grit beweisen die Coen Brüder wieder einmal, dass sie ein Gespür für gute Unterhaltung haben. Allerdings konnte die Vorlage "Der Marshall" selbst bereits Ende der 60er punkten und verhalf John Wayne als Marshall Cogburn zu einem Oscar. Auch das Remake der Coen Brüder hat gute Chancen auf einen oder gar mehrere Oscars, denn
True Grit geht am 27. Feburar mit 10 Nominierungen ins Rennen. Zur Geschichte: Die kleine Mattie will Gerechtigkeit für den Mord an ihrem Vater; dieser wurde ermordet bei dem Versuch den Verbrecher Tom Chaney zur Vernunft zu bringen. Da der Mord in einer anderen Stadt geschieht, scheinen die Gesetzeshüter nicht bemüht den Täter zu fassen. Deshalb nimmt das smarte 14-jährige Mädchen es selbst in die Hand den Übeltäter zu fassen. Dafür legt das Mädchen viel Verhandlungsgeschick an den Tag, um das Geld zu beschaffen, welches sie braucht um den Marshall anzustellen. Obwohl Rooster ohne das Mädchen ins Indianerland aufbricht, lässt sich Mattie nicht abschüttel und reitet ihm und Texas Ranger LaBouef hinterher. Streitigkeiten über die Festnahme von Chaney führen dazu, dass sich die Wege von dem Ranger und den beiden anderen trennen. Letztlich aber nach vielen Rückschlägen raufen sich die drei bei der Festnahme von Chaney nochmals zusammen.
Der Film ist mit viel schwarzem Humor gefärbt. Darin spiegelt sich die Handschrift der Coen Brüder, die auch in ihrem Kult- Klassiker
The Big Lebowski Liebe zu dieser Art der humorvollen Darstellung bewiesen. So findet eine der ersten Szenen beim Bestatter statt, der sich als äußerst merkwürdiger Geselle entpuppt, wenn er z.B. Mattie immer wieder das Okay gibt ihrem toten Vater einen Kuss zu geben.
Mit Hailee Steinfeld haben die Coen Brüder einen guten Griff gelandet, sie spielt das aufgeweckte Mädchen überzeugend und lässt sich von den anderen bekannten Schauspielern nicht in den Schatten stellen. Aber auch Jeff Bridges als der Marshall Rooster, der gerne einen über den Durst trinkt, und Matt Damon, der den quasselnden, Texas liebenden Ranger spielt, reißen den Zuschauer mit. Die Rivalität zwischen den beiden Verbrecherjägern sorgt für so manch komische Situation. Dabei legen beide durchaus Inkompetenz an den Tag, wenn sie beim Ziel-Schießen daneben feuern.
Aber an dieser Stelle soll nicht zu viel verraten werden, nur so viel sei gesagt, es lohnt sich den Film anzusehen. Also ab ins Kino!
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