Artikel: Warum wir sprechen, wie wir sprechen[ Hochschule ]
06.09.2012  |   Klicks: 2080   |   Kommentare: 0   |   Autor: team
Warum wir sprechen, wie wir sprechen
Wie entwickelt sich Sprache und welche Rolle spielen dabei Kultur und Gesellschaft?
Zur Tagung "Sprachentwicklungen und kulturelle Differenzierungen" an der Universität Mannheim sind vom 5. bis 8. September Wissenschaftler aus elfLändern zu Gast, um zu diskutieren, wie sich Sprache in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen entwickelt.

Wie sich gesellschaftliche und individuelle Sprachentwicklungen abspielen und wie sie in unterschiedlichen Kulturen verlaufen, ist Thema der Tagung, bei der sich über 50 Sprachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler internationaler Partnerinstitutionen im Mannheimer Schloss treffen. Sie reisen unter anderem aus Russland, Slowenien, der Türkei, Armenien, Bosnien und Herzegowina, Kolumbien und weiteren Ländern an - auf Einladung von Professor Dr. Beate Henn-Memmesheimer vom Lehrstuhl für Germanistische Linguistik der Universität Mannheim.

"Die Vorträge präsentieren eine Vielfalt an Forschungsansätzen und -ergebnissen. Sie zeigen Einblicke in die unterschiedlichsten Gebiete der Sprachentwicklung", sagt Professor Dr. Beate Henn-Memmesheimer. Im Vortrag der slowenischen Sprachwissenschaftlerin Janja Polajnar geht es zum Beispiel um den L`Oréal-Slogan "Weil ich es mir wert bin" und das Aufgreifen des Slogans außerhalb der Werbung in verschiedenen europäischen Sprachen. Die Mannheimer Germanistin und Doktorandin Eva Gredel setzt sich in ihrem Vortrag "Von Kohls Mädchen zur Königin der Macht" mit sprachlich konstruierten Geschlechterrollen in politischen Diskursen am Beispiel von Bezeichnungen für Angela Merkel auseinander.

"Es zeigt sich, dass sich über Sprache kulturelle Differenzierungen inszenieren lassen und dass sich Sprecher über ihre Sprache sozial oder ethnisch abgrenzen", so Prof. Dr. Beate Henn-Memmesheimer. Ein Beispiel hierfür sei die Jugendsprache: Jugendliche würden sich durch ihre Wortwahl von der Erwachsenenwelt distanzieren und so eine eigene Sphäre entwickeln, in der sie sich untereinander verstehen. Typische Jugend-Ausdrücke könnten im Laufe der Zeit aber auch in den normalen Sprachgebrauch übernommen werden, wie es zum Beispiel mit dem Wort "dissen" passiert ist.


Welche weiteren interessanten Ansätze angegangen werden und wie die Ergebnisse lauten, erfahrt ihr auf der Tagung "Sprachentwicklungen und kulturelle Differenzierungen".
Das Programm und weitere Infos findet Ihr unter: http://germanistik.uni-mannheim.de/sprachentwicklu ngen2012/programm/index.html


(Pressemitteilung der Universität Mannheim)
 
0 Kommentare zu diesem Artikel
Neue Artikel aus Hochschule
Aktuelle Artikel (alle Rubriken)