Artikel: Noch alle Tassen im Schrank durch den ganzen Stress?[ Hochschule ]
24.11.2012  |   Klicks: 1302   |   Kommentare: 0   |   Autor: team
Noch alle Tassen im Schrank durch den ganzen Stress?
Ist unsere psychische Gesundheit in der modernen Lebenswelt gefährdet?
Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg
Suchterkrankungen, Affektive Störungen und Psychosen gehören in Deutschland und weltweit zu den häufigsten Erkrankungen und Todesursachen. Sie haben als Gruppe mit 27% den größten Beitrag an der sogenannten Krankheitslast der Bevölkerung, mit massiven und durch die Stigmatisierung dieser Erkrankungen noch verstärkten direkten und indirekten sozioökonomischen Folgen. Psychopharmaka als Gruppe stehen an zweiter Stelle der Medikamentenkosten des deutschen Gesundheitssystems. Die Häufigkeit und Schwere dieser Erkrankungen wird im Rahmen des demographischen Wandels der Industrienationen noch weiter zunehmen. Psychische Störungen sind mit einem Drittel aller Fälle die führende Ursache für Frühberentungen in Deutschland. Zudem stellen Depressionen und Suchterkrankungen (inkl. Nikotin) relevante Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen und Krebserkrankungen dar, Mortalitätsraten sind bei psychiatrischen Patienten generell erhöht, sowohl direkt als auch über Folgeerkrankungen.

Der Direktor des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim, Andreas Meyer-Lindenberg, wird im Rahmen der jährlich stattfindenden "Auswärtigen Sitzung" der Heidelberger Akademie der Wissenschaften deshalb einen Vortrag halten. Es wird über die Beziehung zwischen Stadtleben und sozialem Stress, sowie die daraus resultierenden Folgen für unsere Gesundheit gehen. Des Weiteren wird Herr Meyer-Lindenberg Einblicke in die neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema geben.

"Durch die Kombination epidemiologischer und neurowissenschaftlicher Methoden liegen nun Befunde vor, welche die Rolle von sozialem Stress in modernen Lebenswelten betonen. Wir berichten über eigene Arbeiten zum Verständnis sozialer Risikofaktoren wie Stadtwelt, Migration und Status im Kontext sozialer Stressverarbeitung und legen an diesem Beispiel dar, wie die Identifikation solcher Korrelate zum Verständnis psychischer Störungen und Erkrankungen und perspektivisch zu Ihrer Prävention beitragen kann.", so laut dem Direktor des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit Mannheim.

Der Öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg im Rahmen der "Auswärtigen Sitzung" der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, findet am Samstag, den 1. Dezember 2012 um 11 Uhr an der Universität Mannheim statt. Nach dem Vortrag wird es Gelegenheit zur Diskussion geben. Der Eintritt ist frei.


(Quelle: Pressestelle Universität Mannheim)
 
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