Max Herre - ja, richtig, das ist der, der mit Freundeskreis und A-N-N-A 1997 einen Riesenhit landete und sämtliche Mädchen dazu brachte, es zu bedauern, dass sie eben nicht "Anna" hießen. Der Mann, der mit Joy Danalane und "Mit dir" einen der besten deutschen Liebessongs lieferte und der auch 2013 noch perfekt zum Anschmachten dient. Fast 40 ist er jetzt und füllt dennoch das komplette Capitol bis auf den letzten Stehplatz mit (hauptsächlich) Frauen im Alter von 18 bis 35, die euphorisch jedes noch so neue Lied lauthals mitsingen. Am lautesten natürlich die Mädels einer Umweltorganisation, die bei der Tour mitreisen und Pfand für Spenden sammeln... (ja, Max ist und bleibt ein Kämpfer für die gerechte Welt).

Insgesamt muss man sagen, hat er - 15 Jahre hin oder her - weder an Charme noch an Überzeugung eingebüst. Multikulti ist seine Welt, seine Bühnenbesetung und seine inhaltliche Forderung. Schwankend zwischen etwas kitschigen Liebesbekundungen ("Fühlt sich wie fliegen an" / "Nicht vorbei bis es vorbei ist") und gesellschaftskritischen Stücken ("Berlin-Tel Aviv") ist Max Herre seinem Stil auch in den letzten Jahren treu geblieben und wird mit einer ebenso treuen Anhängerschaft belohnt, die stets neuen Nachwuchs heranzieht. Er weiß, was er tut, er weiß, dass er gut ankommt und er ist von dem überzeugt, was er tut und das merkt man dem Sänger an. Ob Liebe, Sehnsucht, Wut oder Rebellion - Max steht hinter dem, was er singt und hat eine Botschaft "Eine Welt"! Und ganz ehrlich: Am Ende des Abend spende auch ich meinen Becher mit dem Pfand für den guten Zweck. Okay - wohl eher für Max und seine Idee des harmonischen Miteinander. Aber das kommt doch aufs Gleiche raus

Hier noch weitere Bilder des Konzerts: http://www.schneckenhof.de/Galerie?&gallery=2013-03-13-Max_Herre-Capitol&filter=&viewmode=gallery&offset=0