Artikel: Trauer und Traumata[ Hochschule ]
01.06.2013  |   Klicks: 2747   |   Kommentare: 0   |   Autor: team
Trauer und Traumata
Die wirtschaftlichen Aspekte tiefer Trauer wurden erforscht. Bezüglich Traumata-Patienten werden noch Studienteilnehmer gesucht...
Die wirtschaftlichen Aspekte tiefer Trauer

Der Tod eines Kindes ist eine der traumatischsten Erfahrungen, die Eltern widerfahren kann. Es ist bekannt, dass Eltern nach dem Verlust eines Kindes eine Phase tiefer Trauer durchleben: Nichts ist mehr wie zuvor. Ob die Trauer auch wirtschaftliche Konsequenzen für die betroffenen Eltern hat, wurde bisher jedoch nicht im Detail untersucht. Trauer kann zu krankheitsbedingten Fehlzeiten führen. In manchen Fällen entscheiden sich die Eltern, aufzuhören zu arbeiten oder sie werden für längere Zeit krankgeschrieben. Im Extremfall kehren sie nie mehr ins Arbeitsleben zurück. Kurzum, der wirtschaftliche Wohlstand der Eltern könnte lange, nachdem die Trauer nachgelassen hat, noch beeinträchtigt sein.

Genau das belegen Wirtschaftswissenschaftler der Universität Mannheim unter der Leitung von Professor Gerard J. van den Berg, Ph.D., in einer neuen Studie. Der gebürtige Niederländer hat die Humboldt-Professur für Empirische Ökonomie inne. Für ihre Untersuchung haben die Forscher schwedische Daten von rund 1.800 Müttern und 1.500 Vätern ausgewertet, die zwischen 1993 und 2003 ihr Kind verloren haben. Insgesamt waren es über 1.800 Kinder, die im Alter zwischen einem und 24 Jahren plötzlich starben, z.B. infolge eines schweren Unfalls. Die Daten beinhalten Informationen zu Einkommen, Arbeit, Bezug von Arbeitslosen- und Krankengeld, Familienstand, Gesundheit und dazu, ob die Eltern weitere Kinder bekommen. Die Ergebnisse haben sie mit den Daten von Eltern verglichen, die kein Kind verloren haben, sonst jedoch in ähnlichen Umständen leben wie die betroffenen Eltern.

Die Ergebnisse der Untersuchung und weiteres finden Sie in der Pressemitteilung: http://www.uni-mannheim.de/1/presse_uni_medien/pre ssemitteilungen/2013/Mai/Die%20wirtschaftlichen%20 Aspekte%20tiefer%20Trauer/


Traumata-Studienteilnehmer im Alter von 18 bis 65 Jahren gesucht

Hatten Sie in der Vergangenheit ein traumatisches Erlebnis, welches Sie eventuell noch heute belastet? Vielleicht bekommen Sie Herzklopfen und Angstgefühle, wenn Sie daran zurückdenken oder Sie versuchen, die Erinnerung daran zu unterdrücken. Vielleicht ist es aber auch so, dass Sie nur noch selten an das Ereignis denken, es gut verarbeitet haben und im Alltag nicht davon beeinträchtigt werden.

Wer sich in der einen oder der anderen Position wiedererkennt, für den- oder diejenige könnte das Forschungsprojekt „Das Trauma kehrt wieder – intrusives Wiedererleben im Alltag“ interessant sein. Es handelt sich dabei um eine wissenschaftliche Untersuchung des Lehrstuhls für Klinische und Biologische Psychologie und Psychotherapie der Universität Mannheim. Ziel ist es, zu untersuchen, wie häufig sich traumatisierte Personen in ihrem Alltag über das Erlebte Gedanken machen und wie stark sie dadurch belastet werden. Die Erfassung der Erinnerungen erfolgt über eine speziell programmierte App auf einem Handy, das den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Verfügung gestellt wird. Die Studiendauer beträgt vier Tage.

Für die Teilnahme an der Studie erhalten die Probanden eine Aufwandsentschädigung von 40 Euro, eine sorgfältige Diagnostik, sowie auf Wunsch eine detaillierte Rückmeldung zu ihren individuellen Studienergebnissen. Durch ihre Teilnahme tragen sie dazu bei, dass das Wissen über die Posttraumatische Belastungsstörung vertieft wird und damit die Behandlung traumatisierter Patienten langfristig verbessert werden kann.

Interessierte können sich per Telefon (0621/181-2115) oder per Email (jzimmer@rumms.uni-mannheim.de) melden.
 
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