Erwachsenwerden im Netz
Die Medien gaben ihnen den Namen Digital Natives. Sie liken, sie posten, sie teilen – ganz selbstverständlich – denn mit digitalen Technologien wie Tablets und Smartphones sind sie aufgewachsen und nutzen dabei die sozialen Netzwerke. Die Internetnutzung spielt im Leben von Jugendlichen eine große Rolle. Das ist bereits durch Studien belegt. Empirisch nachgewiesen wurde bisher jedoch unzureichend, inwieweit das Internet für das Erwachsenwerden eine Rolle spielt. Welche Räume im Netz nutzen Jugendliche, um bestimmte Bedürfnisse zu befriedigen, die sie in ihrem Alter haben – wie das Ablösen von den Eltern, das Entwickeln einer eigenen Identität oder das Ausleben von Beziehungen? Dieser Frage geht die Mannheimer Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin Professorin Dr. Sabina Misoch in einem neuen Forschungsprojekt auf den Grund.
Die Forscherin möchte vor allem herausfinden, welche Räume – zum Beispiel Chats, Blogs, private Homepages oder soziale Netzwerke – für welche Entwicklungsaufgaben herangezogen werden. Als Entwicklungsaufgaben bezeichnen Wissenschaftler psychosoziale Herausforderungen, die ein Jugendlicher im Laufe seiner Entwicklung zum Erwachsenen bewältigen muss. Dazu gehören zum Beispiel das Knüpfen von Beziehungen zu Gleichaltrigen und das Erkunden von Sexualität.
Auch beim Abnabeln von den Eltern und bei der Entwicklung einer eigenen Meinung spiele das Internet eine wichtige Rolle – ohne dass es den Jugendlichen wirklich bewusst sei.
Um empirisch zu belegen, wie das von den Jugendlichen am intensivsten genutzte Medium – das Internet – sie beim Erwachsenwerden unterstützt, wird Professorin Misoch ab Mitte Juli rund 200 Schüler im Landkreis Karlsruhe zu ihrem Internetnutzungsverhalten befragen. Erste Ergebnisse der Studie werden voraussichtlich im August vorliegen.
Vollständige Pressemitteilung:
http://www.uni-mannheim.de/1/presse_uni_medien/pre ssemitteilungen/2013/Juni/Erwachsenwerden%20im%20N etz/
Wie verändern soziale Medien unsere Alltagsgespräche?
Ob in der Bahn, an der Haltestelle oder in der Pause: Unsere Smartphones sind in jeder Alltagssituation dabei, retten uns über die Wartezeit hinweg und sind nicht selten auch ein Mittel, um nicht mit Fremden ins Gespräch kommen zu müssen. Doch auch mit vertrauten Personen – sei es beim gemütlichen Beisammensein, in einer Bar oder im Wohnzimmer – werfen wir ab und zu einen Blick auf unser Handy oder beantworten schnell eine Facebook-Nachricht. Ist das das langsame Ende des Gesprächs im Alltag? Die Mannheimer Professorin Dr. Angela Keppler sucht in einem neuen Forschungsprojekt Antworten auf diese Frage. Die Studie wird von der Deutschen Forschungsgesellschaft gefördert.
Erste Ergebnisse der Studie belegen die Ausgangs-Hypothese der Wissenschaftlerin: „Das beiläufige Gespräch, das wir in der Warteschlange, an der Supermarktkasse, in der Kneipe oder beim Warten auf dem Bus führen, ist keineswegs ausgestorben“, sagt die Forscherin. „Aber wir integrieren unsere mobilen Geräte in diese Alltagskommunikation. Die Leute reden immer noch miteinander, aber völlig selbstverständlich schauen sie zwischendurch auch auf ihre Smartphones.“
Um weitere Aussagen über den Einfluss sozialer Medien auf die Alltagskommunikation treffen zu können, untersucht das Team von Professorin Keppler derzeit vor allem Alltagsgespräche, wie sie an öffentlich zugänglichen Orten wie Cafés, S-Bahnen oder Haltestellen stattfinden.
Vollständige Pressemitteilung:
http://www.uni-mannheim.de/1/presse_uni_medien/pre ssemitteilungen/2013/Juni/Soziale%20Medien%20und%2 0Alltagsgespr%C3%A4che/
(Quelle: Pressemitteilungeen Universität Mannheim)