Artikel: Preview „Die lange Nacht der Museen“[ Events ]
09.03.2007  |   Klicks: 4924   |   Kommentare: 5   |   Autor: Selbstfinder
Preview „Die lange Nacht der Museen“
1999 wurde die Lange Nacht der Museen in dieser Region das erste Mal veranstaltet. Damals gab es 14 Stationen in Mannheim und Ludwigshafen zu besichtigen, das Programmheft war gerade mal etwas über 30 Seiten dünn. 2007 wird die neunte Lange Nacht der Museen stattfinden und seit damals hat sich einiges geändert: Mittlerweile zählt auch Heidelberg zu den Gastgebern, das Programmheft ist auf über 120 Seiten angewachsen und 107 Stationen warten darauf, von den erwarteten 30.000 Menschen besucht zu werden. Im Jahr 2006 war die Lange Nacht der Museen hier am Rhein-Neckar-Dreieck sogar die zweitgrößte in Deutschland.
Doch die große Vorfreude auf die diesjährige Nacht hat natürlich noch viele weitere Gründe. Nicht nur die Stadt Mannheim hat dieses Jahr ihr Jubiläum, auch die Kunsthalle hat mit ihrem 100. Geburtstag allen Grund zu feiern. Darüber hinaus ist das Zeughaus, über dessen Eröffnung wir berichteten, dieses Jahr zum ersten Mal dabei und auch das neue Schlossmuseum öffnet 14 Tage vor offizieller Eröffnung seine Pforten für die Gäste aus der Region und darüber hinaus. Anbei ein paar Highlights, auf die man sich schon freuen darf.


Mannheim

Da die Kunsthalle, wie schon erwähnt, 100 Jahre alt wird, hat sie für dieses Jahr natürlich auch für entsprechendes Programm gesorgt. Das erste Highlight wäre das Projekt „Four Eyes“ von James Turrell, einem der berühmtesten Künstler der Gegenwartskunst, der mit Licht arbeitet und damit seine Zuschauer regelmäßig beeindruckt. Einige seiner wichtigsten Projekte sind unter anderem „Home of FIFA“ in München, „BTA Foundation“ in London, „Dresdner Bank“ in Frankfurt am Main, „Sky Garden“ in Irland und die „Expo 2000“ in Hannover. Mit „Four Eyes“ wird Turrell aber gegenüber seinen bisherigen Projekten einen Schritt weiter gehen. Mit zwei 6 x 20 m großen Installationen aus mehrere Schichten Metall- und Vliesgeweben, Glasscheiben und mehreren Licht-Zonen möchte er für das Auge des Betrachters räumlich intensive Lichtkörper entstehen lassen. Darüber hinaus dürfen sich die Kunstliebhaber auf die koreanische Künstlerin Seo und freuen. Die Kunsthalle attestiert ihrem Bilderzyklus „Reisfelder“ eine „sehr individuelle, gefühlvoll romantische und zutiefst menschliche Aura...“. Ihre Technik weist sie „als eine Grenzgängerin zwischen den Welten Asiens und Europas aus, als ein Bindeglied zwischen den Kulturen des Ostens und des Westens.“. Die Bilder werden in ihrer Gesamtheit von der Kunsthalle Mannheim zum ersten Mal gezeigt und es handelt sich hier um ein Kooperationsprojekt mit der Galerie Michael Schultz Berlin. Hier vorbeizuschauen lohnt sich also mit Sicherheit!

Einen Besuch solltet man auch unbedingt dem Zeughaus Mannheim abstatten. Dort wird man beispielsweise von einer weitere Lichtinstallation der Düsseldorfer Künstlerin Elisabeth Brockman, der Fotoausstellung „Ins Wort gesetzt – Zeitgenössische Lyrik zu Fotografien von Robert Häusser“ und den Kostbarkeiten des kulturgeschichtlichen Museumsbestandes erwartet. Für den musikalischen Beitrag sorgt an diesem Abend der BalduClub um Schlagzeuger Tommy Baldu, der einigen vielleicht als ehemaliger Drummer von Laith al Deen bekannt ist.


Heidelberg

Eine der interessanten Stationen in Heidelberg wird dieses Jahr garantiert das Kurpfälzische Museum sein. Unter dem Motto „Forever young – für immer schön“ widmet man sich der Mode und Musik der 50er und 60er Jahre. Cocktails, wie sie Marilyn liebte, und das eigene Starportrait zum Mitnehmen bieten den Rahmen für das Projekt „Unglaublich chic“ – Modenschau der 50er Jahre. Die Palette der über fünfzig originalen Modelle aus Museumsbeständen reichen vom gewagten Bikini bis zum eleganten Cocktailkleid, vom Taillengürtel bis zu den Riemchenpumps, das Ganze natürlich mit den zeittypischen Frisuren und dem passenden Make Up in Szene gesetzt. Eine Reise in die Vergangenheit, die man sich nicht entgehen lassen sollte!

Weitere Projekte sind z. B. die Führung durch das Heidelberger Schloss, während der man stilecht von kostümierten Schauspielern durch die Kriminalgeschichte geführt wird und sich sogar das Apotheker-Museum mit selbst gemixten Giftmischungen beteiligen wird, oder die 20 Mann starke Trommler-Combo aus Frankreich LES TAMBOURS DU BRONX, die in der Halle 02 die Erde zum Beben bringen wird.


Ludwigshafen

Eines der Highlights beim Sprung über den Rhein bietet das Wilhelm Hack Museum mit der Venezianischen Nacht. Mit der Ausstellung mit Video-Installation „Digital Islands“ des (Wahl-)Venezianers Fabrizio Plessi bietet das Museum einen „poetisch-kulturellen“ Nachtspaziergang durch Venedig an. Plessi wurde als „Bildhauer der Videotechnologie“ international berühmt und seine auf das Element Wasser konzentrierten Installationen sollen auf die Stadt am Rhein Bezug nehmen. Unterstützt wird das ganze atmosphärisch durch eine geheimnisvolle Skulpturenwelt mit Videogrotte und Wasserrauschen und der Installation des Lichtkünstlers Ingo Bracke, der die Fassade und den Eingangsbereich des Museums entsprechend in Szene setzt.

Als einer der Hauptsponsoren ließ es sich auch die BASF in diesem Jahr nicht nehmen ein eigenes Programm auf die Beine zu stellen. Im Hemshofcenter hat man die Chance schon vorab Teile des Fotofestivals zu sehen, das unsere Region am September 2007 unter dem Motto „Reality Crossings“ in einen Bilderrausch versetzen wird. Auch musikalisch soll der Besucher an diesem Abend bestens versorgt werden: Für Pop-, Rock- und Soul-Entertainment werden Ben Jammin, Pillow Fight Club und Peilomat, allesamt von der Popakademie, an den Start gehen und die Gäste unterhalten.

Doch es gibt noch viele weitere Projekte und Ausstellungen in den einzelnen Städten, die diese Nacht zu einem gelungenen Event machen. Somit erwartet euch ein reichhaltiges Programm, mit dem man vermutlich mehr als nur eine Nacht füllen könnte. Schaut euch vorher das Programmheft gut durch, damit Ihr eure Tour durch Nacht bestens planen und so viele Impressionen wie möglich mit nach Hause nehmen könnt.

Damit die Kunst- und Kulturfreunde an diesem Abend auch zu den jeweiligen Locations und auch wieder sicher nach Hause gelangen, kann man mit dem Lange-Nacht-Ticket das gesamte Streckennetz (Bus und Schiene) im Bereich des Verkehrsverbundes kostenlos nutzen. Zum Verkehrsverbund gehören: VRN, URN, Nahverkehrsgesellschaft BW, S-Bahn Rhein-Neckar, Busverkehr Rhein-Neckar und der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd. Es ist also für alle bestens gesorgt!

Die Eckdaten nochmals zusammengefasst:

Wann: 17. März 2007, von 19:00 Uhr bis 03:00 Uhr

Wo: Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen (genaue Stationen bitte dem Programmheft entnehmen)

VVK: An allen bekannten VVK-Stellen und in den teilnehmenden Häusern

Preise: Erwachsene 13,00 € zzgl. VVK-Gebühr (inkl. 1 Kind bis 14 Jahre), pro zusätzliches Kind 5,00 € zzgl. VVK-Gebühr

Mit jedem Ticket ist die Nutzung von Bus und Bahn möglich!


Relevante Links:

GoDelta:
http://www.godelta.de/MLN2007/

RNV-Online:
http://www.rnv-online.de/page.php?page=/presse/pre sseinfos_20070213.html

Mannheim 2007:
http://www.mannheim2007.de/2007/03/02/lange-nacht- der-museen-mannheim-heidelberg-ludwigshafen/
 
5 Kommentare zu diesem Artikel
09.03.07, 19:29 Uhr #1 von Jabo
thx, so weiß ich wenigstens mal etwas vllt. mach ich mich das 3.mal in folge auf die reise !
09.03.07, 20:00 Uhr #2 von winnipuuh
Und ich muß selbst Kultur präsentieren und kann zum 4. mal in Folge nicht mitfahren
09.03.07, 22:52 Uhr #3 von warfair
Irgendwelche Geheimtipps für Zugereiste? Was sollte man denn gesehen haben?
10.03.07, 18:26 Uhr #4 von karlmoik
nette Idee.. einmal mitgemacht und nie wieder..

viel zu voll.. vor allem die beliebten orte wie das schloss in heidelberg.. teilweise wartezeiten bis zu über einer stunde.. lediglich die kleineren location haben eine angenehme fülle..

mein persönlicher tipp: lieber ein paar euros mehr zahlen und sich die ausstellungen in ruhe anschauen.. für kunsthopper ist es sicher mal ein erlebnis.. ich kann da aber in zukunft drauf verzichten..
15.03.07, 08:18 Uhr #5 von zeep
Von den meisten großen Locations würde ich abraten, da zu voll und eh nicht viel mehr geboten wird, als an normalen Tagen auch.

Viel interessanter sind kleinere Museen/Veranstaltungen oder Aktionen, die man sonst nicht machen kann (z.B. die Bunkerbesichtigung unterm Ehrenhof vor 2 Jahren - da lohnen sich dann auch 30 Minuten Anstehen).

Ich hab mich bislang immer gut amüsiert, deshalb werde ich diesen Samstag auch wieder hingehen
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