Artikel: Woog Riots - PASP[ Musik ]
30.10.2008  |   Klicks: 4520   |   Kommentare: 0   |   Autor: Chilltkroete
Woog Riots - PASP
Die Woog Riots sind der lebende Beweis dafür, dass deutsch-italienische Freundschaften auch über die WM 2006 durchaus Bestand haben können. Die zweiköpfige Band mit Silvana Battisti an Mikrofon und Keyboard sowie Marc Herbert an der Gitarre schlägt dabei in ihrem jüngsten Album „PASP" ganz neue Töne an; im Vordergrund von fetziger Indieklänge mit starken Elektroeinflüssen singen diese dabei über die großen Themen der Welt: Menschen, Tiere, Gesellschaft und Orte.
Diese Inhalte stets im Fokus gelingt es dem Duo indes nichts vom Charme ihres ersten Albums zu verlieren und so wirken die fünfzehn Songs ebenso intensiv wie speziell. Unverkennbar auch die Entwicklung, welche die Band durchgemacht hat, und nun mit stärkerem Einfluss aus Elektro und Dance-Punk zum gesellschaftlichen Rundumschlag ausholt. Dabei unterstreicht man die jeweiligen Aussagen durch schnelle Beats, aggressive Orgelklänge, Säge oder Mini-Casino; getreu dem Motto "Move your ass and your mind will follow" ihres Kollegen "Knarf Rellöm Trinity” will man so auf vorpreschende und kritische Art und Weise die Hörer gewinnen, diese zum Nachdenken bewegen und schließlich auf die Tanzfläche locken. Denn ohne Zweifel sind sämtliche Titel – wenn auch gesellschaftskritisch – allesamt tanzbar und wissen auf dem Dancefloor schnell in Ekstase zu versetzen. Dennoch muss sich das Duo einige Kritik gefallen lassen; so tiefsinnig die Texte und so impulsiv die Stücke auch sein mögen, schnell kehrt Monotonie in die ohnehin wenig melodischen Songs ein. Thematisch lassen sich die Stücke somit nur durch ihren Text, nicht unbedingt durch die musikalische Klangfolge unterscheiden. Durchaus schade, dass auch auf langsamere, gefühlvollere Lieder verzichtet wurde und somit das gesamte Repertoire in eine einzelne Schublade gesteckt werden kann. Dass dies den musikalischen Wert des Albums für viele Fans nicht mindert, steht dabei außer Frage, Ersthörer benötigen jedoch einige Zeit um Gefallen an dem monoton wirkenden Angebot zu finden.

Alles in allem empfiehlt sich das zweite Album des Indie-Duos für alle Liebhaber sozialkritischer Texte und poppiger Musik wie man sie vom jungen Adam Green kennt, nicht jedoch für Fans melodischer Indie-Balladen und ausgeklügelten Arrangements. Die Woog Riots revolutionieren das Genre somit nicht wirklich, heben sich aber durch einen tanzbaren Mix aus rebellisch-impulsiven Klängen vom Mainstream ab. Anspieltipps sind ganz klar Paul McCartney und Octopussy.


Tracklist

1) People/People Working With Computers
2) People/Paul McCartney
3) People/Lack Of Passion
4) People/Frank Backwards
5) Animals/Wild Baboons
6) Animals/Elephants & Mirrors
7) Animals/Octopussy
8) Society/Backstage Lemonade
9) Society/Islam Punk
10) Society/Doormat Theory
11) Society/April ''66
12) Places/Hotel Room
13) Places/Night Bus
14) Places/Art Museum
15) Places/Living Room


Offizielle Homepage:
http://www.woogriots.de/
 
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