Artikel: 600 Studenten demonstrieren gegen Studiengebührern[ Hochschule ]
10.11.2008  |   Klicks: 3300   |   Kommentare: 4   |   Autor: pdmax
600 Studenten demonstrieren gegen Studiengebührern
Studenten-Demo gegen Studiengebühren mobilsierte mehr als 600 junge und junggebliebene Menschen, um für freie Bildung einzustehen.
Der AStA der Universität Mannheim rief letzten Mittwoch zu einer Demonstration gegen Studiengebühren.
Nun ist es nicht so, dass allen Aufrufen der Mannheimer Studierendenvertreter die Massen bereitwillig folgen, ist Mannheim mit seiner wirtschaftswissenschaftlichen Ausrichtung doch auch Heimat vieler gemäßigter Studenten.

Doch das Thema Studiengebühren mobilsierte vergangenen Mittwoch mehr als 600 Gegner der derzeitigen Form der Abgaben.
Das Thema an sich lodert seit der Einführung der Zwangsabgabe, doch die kürzlich veröffentlichte HIS-Studie entfachte die Flamme nochmals neu, was schließlich auch den Mannheimer AStA mit seiner Demonstration auf den Plan rief.

Argumente gegen Studiengebühren in der bestehenden Form sind freilich keine Mangelware:
"Mehr als die Hälfte der Studiengebühren in Baden-Württemberg werden nicht ausgegeben, in Mannheim allein sind das 8 Millionen Euro." sagt Mirjam Beyer, Vorstandsmitglied des AStA.

Die Studie des HIS (HochschulInformationsSystem) belege außerdem, dass mehr als zehn Prozent der Abiturienten, wegen der hohen Studiengebühren nicht zu studieren, so Mirjam Beyer weiter.

Freilich klärt die Studie nicht alle Fragen restlos. So bleibt unerklärlich, weshalb dann kein Nomadentum der Studienwilligen in Bundesländer ohne die umstrittene Abgabe einsetzt.

Der Mannheimer AStA ist voll zufrieden mit der Demo, insbesondere mit der hohen Teilnehmerzahl. Trotzdem stehen jetzt erstmal keine konkreten weiteren Schritte an, aber Mirjam Beyer gibt sich optimistisch:

"Ich sehe mittelfristig eine reale Chance, dass das derzeitige Modell der Studiengebühren in Baden-Württemberg verändert wird. Ob es zur Abschaffung kommt ist unklar, aber vielleicht werden die Beiträge gesenkt oder die Studiengebühren auf eine Bezahlung nach dem Studium und ab einem bestimmten Einkommen nachgelagert, wie es bereits in Hamburg geschehen ist."

Es bleibt auf jeden Fall spannend.
 

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4 Kommentare zu diesem Artikel
10.11.08, 18:20 Uhr #1 von Mazzic
Tja, fürs Nomadentum braucht es eben auch Geld. Schließlich ist ein anderes Bundesland nicht für jeden um die Ecke, sodass man nicht mehr im Hotel Mama residieren kann und eine eigene Wohnung braucht. Wen 500 Euro Studiengebühren pro Semester dann schon abschrecken, der hat erst recht keine 2000 Euro pro Semester für Miete, würde ich mal vermuten. Außerdem gibt es ja kaum noch Ausweichmöglichkeiten: Rheinland-Pfalz ist nur noch für "Landeskinder" umsonst, sonst bliebe - dank Abschaffung - noch Hessen. Vielleicht kommt der Ansturm dorthin nächstes Jahr erst.
10.11.08, 18:21 Uhr #2 von BITchCLUB
Wusste bisher gar nicht, dass die Uni Mannheim so extrem linke Studenten hat... Die sind mir bisher im Uni-Alltag noch nie aufgefallen...
10.11.08, 18:47 Uhr #3 von Mazzic
Da is die Frage, ob es ned schon wieder erzkonservativ is, gegen sinnlose Geldverschwendung zu sein, nach dem Motto "Des hätt's frieher ned gewwe!"
11.11.08, 14:13 Uhr #4 von surfycurl
600 gegner, reicht leider nicht,wir wollen nächtes mal mehr von euch
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