Hans Söllner LIVE
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Konzert: Hans Söllner + Bayaman`SissdemDonnerstag, 26. März 2009, 20.00 Uhr Hans Söllner wird im März 2009 mit seinem Bassisten Denis Riegger und seinem Schlagzeuger Stephan Hofer von BayamanSissdem auf große Tournee gehen 31 Konzerte an 31 Tagen, quer durch die Republik, in den Großstädten, in den mittleren Städten, auf dem Land. Da ist einer, der es wissen will. Einer, für den Freiheit keine Worthülse ist. Die Lobeshymnen über den Künstler, der seit Jahrzehnten unterwegs ist, füllen Ordner. Und schwierig ist es, das Phänomen zu beschreiben, ihm nahezukommen. So viele Missverständnisse. Das Eine da ist ein Künstler, zu dessen Konzerten Tausende strömen. Der allein von seinem ersten Album mehr als 200.000 Kopien verkauft hat. Und das ganz ohne Marketing, ein Alptraum also für die gesamte Musikindustrie, die meint, ihre Kunstprodukte nur mit geballter Werbepower verkaufen zu können. Dann kommt da einer, der einfach macht, was er will, der keine Interviewreisen unternimmt, der sich aussucht, mit wem er redet, der selbst entscheidet, was er redet, der keinem Konflikt aus dem Weg geht (und das heißt im Fall Söllner ja auch: endlose Prozess-Serien ). Und der ein Publikum hat, von dem die meisten anderen Künstler nur träumen viele junge Menschen, kaum Hipster, kaum Intellektuelle, das hier ist keine Mode, das ist ehrliche Kunst mit Haltung. Aber wie funktioniert das denn, dass die Kulturindustrie den Künstlern beibringt, sie sollen möglichst keine Haltung haben und dann ist da einer, der Haltung pur ist, und der hat Erfolg ohnegleichen? Oder ist es vielleicht gerade deswegen? Der bayerische Schriftsteller Franz Dobler, u.a. Autor einer großartigen Cash-Biografie, schreibt über Hans Söllner im ROLLING STONE folgende schöne Beobachtung: Vergleicht man einen Künstler mit einem anderen und benutzt dabei einen so großen Namen, dass es größer nicht geht, erschlägt man den kleineren dabei. Fast immer. Hier gehts: Nach ein paar Liedern und dann bis zum Ende spielte in meinem Kopf ein anderer Mann, eine andere Platte mit, entfernt, aber deutlich: American Recordings von Johnny Cash. Söllner kommt in jeder Hinsicht so nah an das hin, dass es unglaublich ist. Ohne dass sich der Eindruck oberflächlich herstellen lässt. Wie Cash besingt Söllner die großen Themen Geburt, Liebe, Sterben, Vatersein, Mitglied einer Gemeinschaft sein so einfach und auf die eigene Erfahrung bezogen, dass das Verständnis nie eine Frage von Automechaniker oder Professorin ist, und ohne sie so zu vereinfachen, dass sie zu dummen Klischees verkommen. Dazu eint sie ein Gespür für Charme und hinterhältigen Witz, und wenn sie einmal sentimental werden, dann ist die übliche sentimentale Schnulze ein Faschingsknaller dagegen. Typen, die immer nur Wahrheit sagen können; Typen, die wie Einsiedler wirken, aber den Menschen lieben und ihn nie einem System unterordnen würden. Daher ihre widersprüchliche, unberechenbare Popularität. Der Kontext zu Cash ist in meinen Augen der naheliegendste überhaupt. Nicht der Cash des Hollywood-Films Walk the line, auf den sich alle einigen können. Sondern der Cash, der Jahrzehnte sein eigenes Ding gemacht hat (und für den, am Rande sei es angemerkt, auch hierzulande Jahrzehntelang die meisten nur Hochnäsigkeit übrig hatten; ich weiß das noch gut, Country? da war hier nix außer Franz Dobler und Wiglaf Droste und ein paar anderen, die diese Musik schon immer hoch hielten, da musste erst einer wie Rick Rubin ums Eck kommen, damit Country hier als korrekt galt ). Und woher kommt das denn, dass es in den USA schon immer diese Outlaws gab, die mit einem sehr ernst gemeinten und weit begriffenen Begriff von Freiheit hantierten, Cash, Willie Nelson, Hank Williams und wie sie alle heißen? Und wie kommt das, dass diese Tradition hierzulande nur in Bayern existieren mag? Daß einer wie Hans Söllner im besten Sinne Volkssänger der Freiheit ist? Da haben wir noch einiges nachzuholen Und das Interessante mag ja vielleicht wirklich sein, dass Zigtausende zu Söllners Konzerten kommen, eben weil sie spüren: der da ist echt, der meint, was er singt, der vertritt, was er sagt, der ist nicht Kunstprodukt, der würde sich nie zu einem Johannes B. Kerner aufs Sofa setzen. Und dafür lieben sie ihn. Und dafür kann man den Hans Söllner aus Reichenhall auch eben nur lieben. Und sein A Drecksau is a Drecksau kann in Bayern jeder mitsingen, und sein legendärer Marijuanabam gehört zu den knapp 100 Musiktiteln, die jede Trachtenkapelle auf der Münchner Wiesn einstudiert haben muß, weil der Marijuanabam vom Publikum in den Bierzelten immer wieder verlangt wird (was ja auch eine hübsche Fußnote ist, wenn Tausende betrunkener Biertrinker ausgerechnet einen Song wie den Marijuanabam auf dem Oktoberfest grölen ). Und Söllner, ob solo oder mit seiner formidablen Reggae-Band BayamanSissdem, wird weiter seinen Weg gehen, das Publikum auch jenseits Bayerns kommt, es spürt, dass da einer der wenigen Großen unterwegs ist, dem es mit der Freiheit ernst ist, und dass er eine andere Freiheit meint als diejenige, die Frau Merkel im Mund führt (Was is jetzt des? Is des jetzt die Merkel mit Hühnermaske oder ein Huhn mit Merkelmaske? Donnerstag, 26. März 2009, 20.00 Uhr Hans Söllner + Bayaman`Sissdem Konzert 1. Kat. 26,00 Euro 2. Kat. 23,00 Euro Keine Ermäßigungen 0 Kommentare zu diesem Event
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