Pym
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Foto: Annemone TaakeAuf eine Fahrt über das Meer geht der Romanheld Arthur Gordon Pym: blinder Passagier, Schiffbrüchiger, Expeditionsreisender. Katastrophen türmen sich auf, er sieht seltsame Fabelwesen, gerät in eine Region der vollkommenen Weiße – »es regnet weiße Asche, das Meer kocht milchig …« – und wird schließlich von einem Meeresschlund eingesogen, eine überirdische Gestalt vor Augen. Immer neue Fortschreibungen und Deutungen provozierte Poes rätselhafter Roman; eine von ihnen ist die Oper Pym, die der Komponist Johannes Kalitzke, geboren 1959 in Köln, im Auftrag des Theaters und Orchesters Heidelberg schuf. Den dramatischen Szenen des Romans setzt er hier mit Lyrik des 20. Jahrhunderts – vertont für ein zusätzliches Vokalquartett – Zwischenspiele des Sich-Entfaltens und Neuorientierens entgegen. So wird hörbar, wie sehr die Meeresfahrt, bei aller überbordenden Drastik und Üppigkeit der Szenen, nur die äußere Hülle einer metaphysischen Reise ist: einer Reise der Entdeckungen, neuen Welten, Utopien. Sie führt Pym aus dunkler, sargähnlicher Enge in die Weiten, an einen Ort reinen Denkens – und damit bis in unsere Zeit hinein, in der wir uns zwar nach wie vor mühevoll mit der Materie verstricken, unser Leben aber zugleich immer stärker in immaterielle, virtuelle, geistige Regionen treiben. 0 Kommentare zu diesem Event
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